Das Internet führte zu einem neuen Verhalten der Medien-Konsumenten. Dies hat insbesondere in der ausgeprägten Volksdemokratie der Schweiz bedeutende Konsequenzen. Denn unser politisches System ist auf gut informierte Bürgerinnen und Bürger angewiesen, welche an Bürgerversammlungen und an der Urne Entscheide zu Gesetzen, Politik und Verwaltung fällen.
Der vom Internet beförderte Medienwandel hat zum rasanten Niedergang der gedruckten Presse geführt. In den meisten Dörfern, Städten und Regionen des Landes bedienen die Zeitungen nur noch kleinen Teil, meist unter 20 Prozent der Haushaltungen.
Diesen Trend bestätigen alle Studien. So auch das Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich in seinen Berichten zur Mediennutzung:
- Gemäss Universität Zürich informieren sich heute über 70% der Bevölkerung online.
- Nur 11,5% der Gesamtbevölkerung beziehen ihre Information noch aus einer Zeitung und 7,7% via Radio, wobei der Anteil der vom Bund geförderten Lokalradios noch viel kleiner ist.
- 46% der Schweizer Bevölkerung zählen sich zu den News-Deprivierten, also zu den sogenannten «News-Verweigerern». Das ist fast die Hälfte der Bevölkerung. Von diesen 46% der Bevölkerung sind immerhin 40% über Newsseiten im Internet zu erreichen, aber nur 2,3% von ihnen lesen Zeitung. Das heisst: Nur 2,3% der halben Schweizer Bevölkerung ist mit einer Zeitung zu erreichen.
- Auch das analoge Fernsehen, das Radio und die Lokalen Radio- und TV-Medien verlieren permanent an Zuschauern und Zuhörern.
Daraus folgt: Der weitaus überwiegende Teil der Schweizer Bevölkerung ist nur noch über internetbasierte Newsseiten zu erreichen.
Entsprechend folgerten die Medienbeobachter der Universität Zürich schon vor Jahren: «Die journalistischen Online-Portale stellen eine der interessantesten Möglichkeiten für eine zukunftsgerichtete Behörden-Kommunikation dar.»
Und somit wird klar: Online-Medien werden nach dem Rückzug der Zeitungen aus dem lokalen Geschehen zu neuen Basismedien in jeder Region. Dies insbesondere auch für die jüngeren Generationen und die mobilen Menschen, welche sich praktisch nur noch via Laptop, Tablet und Handy informieren.
Dabei ist von besonderer Bedeutung, dass im Internet bezüglich News weltweit eine Gratiskultur gelebt wird. Gemäss jüngsten Umfragen sind nur 14 Prozent der Menschen bereit, für Nachrichten im Internet zu bezahlen.
Die einzigen Meiden, die im Lokalbereich noch für Medienvielfalt sorgen können, sind die Online-Medien.